Mitte August machten sich knapp 60 Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Stamms Impeesa Hohenlinden mit dem Bus auf nach Dänemark. Ziel war der große Pfadfinderplatz „Houens Odde“ bei Kolding, eine kleine Halbinsel direkt an einem Ostsee-Fjord. Unter dem Motto „Was geht in „Midgård“ fand dort das diesjährige Sommerlager statt.
Als der Bus nach der 14-stündigen Fahrt endlich den Lagerplatz erreichte, waren alle noch etwas verschlafen. Trotzdem packten alle mit an und schon bald standen acht Schlafzelte, ein großes Gemeinschaftszelt, ein Küchen- und ein Materialzelt. Beim Lagerfeuerabend gab es eine kleine Einführungsgeschichte in die Welt der Wikinger und deren nordische Götter.
Am nächsten Tag standen dann auch schon Wikinger-Workshops auf dem Programm. Die Kinder und Jugendlichen übten sich im Bogenschießen, in der Runenkunde, im Backen von Wikingerbrot und der Zubereitung von Frischkäse. Zudem konnten sie ihr eigenes Wikingerwappen gestalten, sich selbst Würfelspiele ausdenken, sich mit Henna-Tattoos verzieren oder die Grundlagen der Dänischen Sprache lernen.
Tags drauf wurde gewandert. Startpunkt war ein Obelisk auf einer Erdmoräne südöstlich von Kolding. Die Erdmoräne trägt den Namen „Skamlingsbanken“ und ist mit ihren 113 m der höchste Hügel der Region. Dann ging es los durch die Natur und an der Küste entlang, so dass auch Zeit war den großen Zeh ins Meer zu halten. Gegen Ende der 20 km langen Wanderung ging es noch durch ein Waldstück, wo man hier und dort alte Wikingergrabhügel entdecken konnte.
Am vierten Tag wurde die zweitgrößte Stadt Dänemarks erkundet, Aarhus. In kleinen Gruppen besuchten die Kinder und Jugendlichen verschiedene Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Schloss Marselisborg, den Stadtpark Tangkrogen, den Dom zu Aarhus und die unendliche Brücke und versuchten Fragen zu diesen zu beantworten.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker schon um 6 Uhr. Kurz konnte man noch den Sonnenaufgang bestaunen, dann wurde gefrühstückt und los ging es mit dem Bus zur Westküste Dänemarks, zum Nationalpark „Vadehavet“. Zusammen mit zwei Mitarbeiterinnen des Naturkundezentrums ging es dann gleich weiter mit dem Traktorbus über das Watt bis zur kleinen Insel Mandø. Ab hier hieß es Schuhe ausziehen, denn eine Wattwanderung stand auf dem Programm. Bewaffnet mit Kescher und Teleskop stapften die Kinder und Jugendlichen durch das kühle Watt bis zu einem großen Priel. Hier konnten allerlei Krebse und andere kleine Tierchen mit dem Kescher gefangen und dann genauer betrachtet werden. Und durch die Teleskope konnte man einen Blick auf die gegenüberliegende Sandbank werfen, auf der Kegelrobben gemütlich am faulenzen waren.
Am darauf folgenden Tag hatten die verschiedenen Altersstufen jeweils ihr eigenes Programm. Die Wölflinge (7-10 Jahre) verbrachten einen entspannten Tag am Lagerplatz, wo sie sich die Zeit mit verschiedenen Spielen vertrieben. Die Jungpfadfinder (10-13 Jahre) und die Pfadfinder (13-16 Jahre) setzten sich nochmals in den Bus und fuhren jeweils zum Fußballgolfen, einer Kombination aus Minigolf und Fußball. Die Rover (16-20 Jahre) liehen sich Kanus aus und paddelten drauf los, übernachteten in freier Natur und kamen erst am nächsten Morgen zurück, an dem noch in den verschiedenen Altersstufen gefrühstückt, im Meer gebadet und gespielt wurde. Am Nachmittag bereiteten die Kinder und Jugendlichen zusammen mit ihren Leitern das Versprechen vor, das am Abend stattfinden sollte. Elf Kinder und Jugendliche legten im diesjährigen Sommerlager feierlich ihr Stufen-Versprechen ab und bekamen dafür die Stufenlilie als Abzeichen für ihre Pfadfinderkluft. Dies wurde danach natürlich noch ausgiebig am Lagerfeuer gefeiert.
Am achten Tag gab es ein großes Geländespiel, bei dem die Kinder und Jugendlichen unterteilt in vier Gruppen, versuchten verschiedene Rohstoffe zu sammeln, um damit ihrem Gruppen-Gott seltene Gegenstände zu beschaffen. Anfangs versuchte man noch alles zu tun, damit die eigene Gruppe die Beste ist, aber gegen Ende des Spiels kamen die Kinder und Jugendlichen zu dem Schluss, dass sich alle Gruppen verbünden müssen, um ein Artefakt vom hinterlistigen Gott Loki zurückzuerobern. Am Abend wurde der Sieg über Loki mit einem großen Wikingerfestessen, Rinderbraten mit Petersilienkartoffeln und Salaten, gefeiert. Beim abendlichen Lagerfeuer wurden noch Gedichte, Lieder und Theaterstücke aufgeführt, die die Kinder und Jugendliche während dem Geländespiel für ihren jeweiligen Gott geschriebenen hatten. Die kleinen humorvollen Beiträge sorgten bei allen für sehr viel Unterhaltung, sodass der letzte Sommerlager-Abend gebührend zu Ende ging.